Was ist ein Vaporizer?
Ein Vaporizer ist ein Gerät, das getrocknete Kräuter so stark erhitzt, dass ihre Wirkstoffe in einem aromatischen Dampf abgeschieden werden. Das Kraut wird nicht verbrannt und somit kann auch kein Rauch entstehen. Obwohl Dampf wie Rauch aussehen kann, enthält er keine der giftigen Partikeln (Teer, Benzol, Toluol, Naphthalin, etc.), die beim Rauchen die Gesundheit angreifen.
Was enthält dieser Rauch dann doch?
Aromatherapie und Phyto-Inhalation
Pflanzen und Bäume enthalten zahlreiche flüchtige Öle, von denen wir die meisten als angenehme Gerüche wahrnehmen. Wenn wir durch einen Wald wandern und den Duft von Pinien bemerken, dann riechen wird die ätherischen Öle, die diese Bäume abgeben. Oder wenn wir durch ein Feld voller Lavendel gehen, dann sind es die ätherische Öle der Blüten, die wir in unserer Nase wahrnehmen. Viele dieser Öle haben nicht nur einen angenehmen Geruch, sondern auch eine wohltuende Wirkung auf unsere Gesundheit und das Wohlbefinden. Lavendelöl, zum Beispiel, hat eine beruhigende Wirkung, verbessert den Schlaf, und wurde im antiken Griechenland, Rom und Persien verwendet, um Krankenhauszimmer zu desinfizieren.
Im Laufe der Geschichte und in allen Teilen der Welt wurden die ätherischen Öle von Eukalyptus, Rosmarin, Kamille, Jasmin, Cannabis, Zitronengras, Rosen, Salbei und Thymian wegen ihrer wohltuenden Wirkungen auf Körper und Geist, in Parfums und Weihrauchmischungen verarbeitet.
Ein Vaporizer ist ein Gerät das verwendet wird, um die Wirkstoffe von Heilpflanzen oder erholsamen Kräutern freizugeben, damit sie eingeatmet werden können, was eine unmittelbare Wirkung hat. Verdampfen schien schon bald eine sauberere, gesündere und effizientere Alternative zum Rauchen und Verbrennen von Weihrauch zu sein.
Was ist der Unterschied zwischen Rauch und Dampf?
Bei der Verwendung von Weihrauch, wie beim Rauchen von Pflanzenmaterial, findet eine Verbrennung statt. In beiden Fällen enthält der Rauch sowohl große Mengen giftiger Nebenprodukte als auch feste Partikel (Teer) und Gase wie Stickstoff-Oxid. Diese Nebenprodukte reizen Mund, Rachen und Lunge und verbreiten unangenehme Gerüche. Außerdem zerstört die hohe und unkontrollierbare Verbrennungstemperatur einen großen Teil der Wirkstoffe, so dass Du mehr Pflanzenmaterial brauchst, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
Ein Vaporizer lässt einen Strom von heißer Luft durch das Pflanzenmaterial strömen, so dass die Wirkstoffe schmelzen und einen duftenden Dampf bilden. Im idealen Fall enthält dieser Dampf keine Teer-Teilchen oder unerwünschte Gase. Der Dampf kann, bevor er eingeatmet wird, gefiltert oder mit Wasser bzw. Eis gekühlt werden, oder in einem tragbaren Plastikballon aufgefangen werden. Nachdem das Kraut verdampft wurde bleibt keine Asche sondern die festen Überbleibsel ohne ursprüngliche Farbe und Geruch über. Das ist der Grund, warum die Reinigung eines Vaporizer so einfach ist: Bei den meisten Vaporizern muss man nur den Füllbehälter über einem Mistkübel ausklopfen.
Das oben beschriebene Verfahren, wobei heiße Luft durch das Pflanzenmaterial geblasen wird, wird Konvektion genannt. Einige Verdampfer erhitzen das Kraut mittels Konduktion, wobei die Kräuter in eine Metall-Schüssel gegeben und dann erhitzt werden. Direkter Kontakt mit dem heißen Metall kann die Kräuter versengen. Darum wird diese Methode nur mehr selten bei modernen Vaporizern angewandt.
Die meisten Qualitätsvaporizer sind relativ groß und brauchen eine Steckdose, so dass sie praktisch nicht außerhalb von zu Hause verwendet werden können. Für solche Zwecke sind kleine Glas-Verdampfer sehr nützlich. Ein Butan-Gas-Feuerzeug wird verwendet, um die Luft rund um die Kräuter zu heizen, damit der aromatische Dampf freigegeben werden kann. Dieser Dampf hat nicht notwendigerweise geringere Qualität als der aus dem Elektro-Vaporizer, aber Glas-Vaporizer sind in der Regel ein bisschen anfälliger und das reinigen bzw. wiederanfüllen erfordert möglicherweise etwas mehr Anstrengung. Es gibt auch elektrische Vaporizer mit Batterie/Akku und wie bereits erwähnt auch Vaporizer mit denen man Ballone füllen kann, diese können auch mitgenommen werden (so lange sie innerhalb einer Viertelstunde entleert werden).
Die Geschichte des Vaporizer in aller Kürze
Heilpflanzen wurden bereits Hunderte von Jahren verdampft, aber erst in den letzten Jahren begann man Cannabis zu verdampfen.
1993 entdeckte der Cherokee Medizinmann Eagle Bill durch einen kalifornischen Cannabis-Züchter das Verdampfen. Diese Züchter hatten mit Hilfe einer Hitzepistole selbst einen Vaporizer gebaut.
Eagle Bill passte dann das Prinzip an, was jetzt als „Eagle Bill’s Friedenspfeife der Zukunft“ bekannt ist. Um verdampfen für jeden zu ermöglichen, entwickelte er den Shake & Vape. Der Entwurf stützt sich auf eine Methode der alten Ägypter, die früher mit Hilfe von heißen Steinen Kräuter verdampften.
1994 entwickelte ein kanadisches Unternehmen den ersten Prototypen ihres elektrischen Vaporizers. 1995 erschien ein Artikel über ihren BC Vaporizer in der Vancouver Times („Er erhitzt Cannabis auf eine Temperatur, bei dem es nicht raucht sondern THC verdampft wird: es kondensiert dann in der Lunge.“)
1996 wurde der BC Vaporizer in einer Studie bekannt, die als MAPS und NORML’s „Marijuana Wasserpfeifen und Vaporizer-Studie“ bekannt ist.
Als der niederländische Cannabis-Liebhaber Evert von der Verdampfung hörte (1995) begann er seinen eigenen Vaporizer zu entwickeln, De Verdamper, der sich seitdem oft verändert hat und heute als einer der besten Verdampfer auf dem Markt gilt.
In Deutschland begann Markus Storz im Jahr 1996 mit der Entwicklung eines Vaporizers und meldete Anfang Jänner 1998 das Patent für den abnehmbaren Ventilballon des „Volcano Inhaler“ an, gefolgt (im August 2000) durch das Patent für seine Erfindung des Heiz-Elements als Wärme-Austausch für „heiße Luft Extraktions-Inhalatoren“. Im gleichen Jahr wurde das Unternehmen „Vapormed Inhalatoren“ gegründet und mit der Herstellung und dem Verkauf des Volcano Vaporizers begonnen.
2006 testeten Wissenschaftler der „Universiteit van Leiden“ mit Hilfe von reinen THC-Präparaten den High-Tech-Volcano Vaporizer. Sowohl diese Studie als auch die zuvor genannte von MAPS und NORML brachten vielversprechende Ergebnisse, über die Du in unserem Abschnitt über die medizinische Anwendung von Vaporizer lesen kannst.
Im Jahr 2008 präsentierte die irische Firma Oglesby & Butler einen schnurlosen Vaporizer, der ungefähr die Größe eines Smartphones hat. Der iolite original war der erste Vaporizer mit eingebauter Piezozündung und Butangasbehälter. Ein eingebauter Thermostat stabilisiert die Temperatur auf 190°C.
Einige Jahre später kam der Magic Flight Launch Box auf den Markt der tragbaren Vaporizer. Diese winzige Schachtel aus Holz macht sich eine Kombination aus Infrarot und Konduktuion zu Nutzen, mit einer einzigen AA Batterie als Energiequelle. Seine schnelle Aufwärmzeit (auf 193° C innerhalb von Sekunden) zusammen mit seiner kompakten Form machen ihn zu einem sehr beliebten und vielgepriesenen tragbaren Vaporizer.